Die Gefahr schwacher Passwörter steigt rasant
Passwörter sind nach wie vor die erste Verteidigungslinie im digitalen Raum. Doch mit rasant wachsender Rechenleistung – insbesondere durch KI-optimierte Hardware – wird das Knacken selbst komplexer Passwörter zunehmend einfacher. Für Unternehmen und Privatpersonen ergibt sich daraus eine zentrale Herausforderung im Bereich der IT-Sicherheit.
Exponentieller Anstieg der Entschlüsselungsgeschwindigkeit
Neue Studien zeigen eindeutig: Die Zeit, die zum Knacken eines Passworts benötigt wird, schrumpft erheblich. Noch im letzten Jahr galten bestimmte Passwörter als relativ sicher – heutzutage können sie mit aktueller Hardware in einem Bruchteil der Zeit entschlüsselt werden. Grund dafür ist unter anderem der rasante Fortschritt im Bereich der Grafikkarten-Technologie, angetrieben durch den Boom künstlicher Intelligenz.
Vor allem leistungsstarke GPUs wie die Nvidia GeForce RTX 5090 dominieren diese Entwicklung. Setzt man ein Dutzend dieser Karten zum Entschlüsseln ein, lässt sich ein einfaches achtstelliges Passwort innerhalb von drei Wochen knacken – ein beunruhigendes Szenario.
Künstliche Intelligenz verändert die Spielregeln
KI-Hardware, die ursprünglich für das Training großer Sprachmodelle wie ChatGPT entwickelt wurde, beschleunigt nicht nur Innovationen, sondern auch Risiken. Diese massiven Rechenressourcen können mit Leichtigkeit auch für Brute-Force-Angriffe zweckentfremdet werden. Unternehmen, die sich bei der Sicherheit immer noch auf veraltete Methoden und kurze Passwörter verlassen, setzen sich einem erheblichen Risiko aus.
Bedeutung sicherer Passwortstrategien
Die Analyse zeigt eindeutig: Passwörter müssen deutlich länger und komplexer werden, um ausreichend Schutz zu bieten. Nach aktuellen Berechnungen benötigt ein System mit zwölf RTX-5090-Grafikkarten bei einem Passwort mit 13 Zeichen, bestehend aus Zahlen, Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen, stolze 56 Milliarden Jahre, um es zu knacken. Doch bereits bei einem achtstelligen Passwort sinkt die Zeit dramatisch auf Minuten oder Tage – je nach Komplexität.
Hinzu kommt: Brute-Force ist nur eine von vielen Angriffsmethoden. Auch Wörterbuchangriffe, Rainbow Tables oder geleakte Passwortdatenbanken stellen eine erhebliche Gefahr dar. Die eigentliche Sicherheit liegt also nicht nur in der technischen Komplexität, sondern auch in der strategischen Verwaltung der Zugangsdaten.
Bcrypt-Hashing allein reicht nicht mehr aus
Häufig wird argumentiert, dass gehashte Passwörter ohnehin sicher gespeichert sind. Doch auch hier zeigen die aktuellen Studien Schwachstellen. Zwar kann ein Hashwert wie etwa jener, der mit dem bcrypt-Algorithmus erzeugt wurde, nicht ohne weiteres zurückgerechnet werden. Trotzdem ist ein erfolgreicher Angriff durch systematisches Hashing realistischer denn je – sobald leistungsfähige Hardware im Spiel ist.
Daher sind nicht nur Nutzer, sondern vor allem Unternehmen gefragt, moderne Hashverfahren mit hohen Iterationszahlen zu verwenden und überdurchschnittlich komplexe Passwörter zu fordern – idealerweise unterstützt durch Multi-Faktor-Authentifizierung.
Schutzmaßnahmen für Unternehmen und Organisationen
- Verwendung von Passwörtern mit mindestens 13 Zeichen, inklusive Groß-/Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen
- Einsatz aktueller Hashverfahren wie bcrypt mit hohem Kostenfaktor
- Implementierung von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)
- Verwendung von Passwortmanagern zur sicheren Aufbewahrung
- Durchführung regelmäßiger Sicherheits- und Schwachstellenanalysen
IT-Sicherheit ist Chefsache
Cyberkriminelle entwickeln ihre Tools und Strategien kontinuierlich weiter. Die Geschwindigkeit, mit der rudimentäre Sicherheitstechniken heute umgangen werden können, macht es zwingend erforderlich, dass IT-Sicherheitsstrategien kontinuierlich überdacht und angepasst werden. Unternehmen müssen sich dem technologischen Wandel stellen und ihre digitale Infrastruktur aktiv schützen – sonst ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Angriff erfolgreich ist.
Sollten Sie Unterstützung zu diesem Thema benötigen, so nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Mit über 20 Jahren Erfahrung im IT-Bereich und KMU Kunden aus allen Branchen sind wir Ihr kompetenter und zuverlässiger KI-Experte und IT-Ansprechpartner – egal ob in Singen, Radolfzell, Konstanz oder der Bodensee-Region.