Cyberangriffe werden gezielter – mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz
Social Engineering gehört seit Jahren zu den effektivsten Methoden, mit denen Kriminelle versuchen, Unternehmen zu schädigen. Dabei werden Mitarbeitende gezielt manipuliert, um sensible Daten oder finanzielle Zugänge preiszugeben. Der Unterschied zu früher: Heute steht den Angreifern ein neues Werkzeug zur Verfügung – Künstliche Intelligenz (KI).
Täuschung durch Deepfakes und automatisierte Angriffe
Neueste Entwicklungen zeigen, wie Kriminelle KI einsetzen, um Social-Engineering-Angriffe noch überzeugender und schneller zu gestalten. Besonders gefährlich wird es mit sogenannten Deepfakes. Dabei handelt es sich um täuschend echte Videos oder Sprachaufnahmen, mit denen falsche Identitäten erzeugt werden – oft von Vorgesetzten oder Geschäftspartnern.
Diese Technik sorgt dafür, dass selbst geschulte Personen in Unternehmen nicht immer auf Anhieb erkennen, dass es sich um eine manipulierte Nachricht handelt. Kombiniert mit automatisierten Abläufen, können Kriminelle damit nicht nur häufiger, sondern auch deutlich gezielter angreifen.
Professionalisierung im Untergrund nimmt zu
Im Darknet werden mittlerweile gezielt IT-Experten gesucht, die sich auf Social Engineering und KI verstehen. Eine Analyse einschlägiger Foren zeigt: Die Anzahl solcher Jobangebote ist in kurzer Zeit deutlich gestiegen. Interessant dabei: Ein Großteil dieser Stellenanzeigen ist nicht auf einfache Schadsoftware beschränkt, sondern fragt nach komplexen Fähigkeiten zur Automatisierung kompletter Angriffsketten.
Das zeigt: Cyberkriminelle steuern nicht mehr nur isolierte Attacken, sondern strukturierte Operationen mit klarer Rollenverteilung. Besonders gefragt sind Kenntnisse im Bereich Künstliche Intelligenz. Seit Ende 2024 ist hier ein weiterer Anstieg zu beobachten – auch besonders im Zusammenhang mit Social Engineering.
Wachsende Gefahr durch Deepfake-Angriffe
Mit der besseren Verfügbarkeit von KI-Technologien wird auch die Gefahr durch Deepfakes zunehmen. Diese Angriffe zielen nicht nur auf einzelne Opfer, sondern häufig auf ganze Organisationen. Dabei geht es um Datendiebstahl, Erpressung oder finanzielle Schäden durch gezielte Manipulation von Entscheidungen.
Neben hochentwickelten Tools spielen dabei weiterhin klassische Techniken des Social Engineerings eine Rolle – mit dem Unterschied, dass diese durch KI automatisiert oder verbessert werden. So lassen sich beispielsweise individuelle Phishing-Strategien auf Basis öffentlich verfügbarer Daten passgenau auf einzelne Mitarbeitende zuschneiden.
So schützen sich Unternehmen effektiv
Um der wachsenden Bedrohung gerecht zu werden, müssen Unternehmen gezielt reagieren. Ein risikobasiertes Sicherheitskonzept ist dabei genauso zentral wie der Aufbau eines umfassenden Schwachstellen-Managements. Dazu gehören unter anderem:
- Regelmäßige Bewertung der eigenen IT-Infrastruktur
- Identifikation besonders gefährdeter Systeme und Daten
- Kontinuierliche Schwachstellen-Scans und Sicherheitsreportings
Technische Maßnahmen alleine reichen jedoch nicht aus. Angriffe scheitern oder gelingen häufig durch menschliches Verhalten. Daher müssen alle Mitarbeitenden regelmäßig in Bezug auf Social Engineering geschult werden. Pflicht sollten auch simulierte Phishing-Kampagnen sein, um das Bewusstsein für digitale Täuschungsversuche aktiv zu stärken.
Professionelle Schulungen und klare Meldewege
Ein erfolgreicher Schutz beginnt bei den Mitarbeitenden. Diese müssen lernen, wie Angriffe aussehen und wie sie im Ernstfall richtig reagieren. Dazu gehören gezielte Trainings, aber auch reibungslose Meldeprozesse. Nur wenn Mitarbeitende ohne Verzögerung potenzielle Vorfälle oder verdächtige Kontakte melden, kann die IT-Sicherheit entsprechende Maßnahmen einleiten.
Moderne Awareness-Konzepte setzen auf Wiederholung, Praxisnähe und konkrete Fallbeispiele. Inhalte wie Deepfakes oder Spear-Phishing sollten dabei fester Bestandteil sein. Denn wer weiß, worauf es zu achten gilt, lässt sich weniger leicht täuschen – auch nicht von fortschrittlicher Künstlicher Intelligenz.
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