Was Firmen von KI-Systemen wirklich erwarten

Deutsche Unternehmen fordern viel – und bekommen wenig

Der Einsatz künstlicher Intelligenz in großen Unternehmen ist längst Realität. Viele Hersteller versprechen dabei nahezu perfekte Ergebnisse. Doch in den Chefetagen trifft diese Technik oft auf zu hohe Erwartungen. Eine aktuelle Befragung unter Datenverantwortlichen zeigt, dass die Realität häufig hinter den Versprechungen zurückbleibt.

Hohe Rate an Problemen durch ungenaue Antworten

76 Prozent der Datenverantwortlichen in Deutschland gaben an, im vergangenen Jahr geschäftliche Probleme oder Krisen aufgrund fehlerhafter KI-Antworten erlebt zu haben. Damit liegt Deutschland deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 59 Prozent. Über die Hälfte der Firmen hat bereits ein KI-Agenten-System wegen mangelhafter Leistung wieder aufgegeben.

Vertrauen in die Genauigkeit der Systeme fehlt

Die Genauigkeit der eingesetzten Systeme ist ein entscheidender Knackpunkt. Nur vier Prozent der befragten deutschen Entscheider fordern eine Präzision von 95 bis 100 Prozent bei KI-gestützten Entscheidungen. Im internationalen Vergleich fordern das fünfzehn Prozent. Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen akzeptieren sogar Genauigkeiten unter 80 Prozent. Das könnte mitverantwortlich für die hohe Quote gescheiterter Projekte sein.

Gefahren durch fehlerhafte Entscheidungen der KI

Etwa 60 Prozent rechnen fest mit katastrophalen Folgen durch sogenannte KI-Halluzinationen, also frei erfundene oder falsche Ausgaben von Systemen. Ebenso groß ist die Sorge vor unkontrollierten Kosten durch unübersichtliche Schnittstellen und Services. Trotz dieser Bedenken fordern in Deutschland nur 17 Prozent eine vollständige Rückverfolgbarkeit der Entscheidungen in Multi-Agenten-Systemen. Ganze 34 Prozent können aktuell weniger als die Hälfte aller automatisierten Entscheidungen regulatorisch absichern.

Viele Projekte scheitern an der Erklärungspflicht

Das Vertrauen in KI wird auch durch fehlende Nachvollziehbarkeit untergraben. 58 Prozent der Befragten gaben an, Implementierungen bereits verschoben oder gestoppt zu haben, weil die Entscheidungslogik der KI nicht ausreichend erklärt werden konnte. Weltweit können lediglich fünf Prozent der Unternehmen ihre KI-Entscheidungen vollständig dokumentieren.

Besonders hohe Skepsis in Bezug auf Schäden

63 Prozent der deutschen Unternehmen befürchten, dass durch den Einsatz von KI Schäden für ihre Kundschaft entstehen könnten. Noch kritischer fällt die Einschätzung im Hinblick auf eigene Mitarbeitende aus: Fast 70 Prozent halten negative Auswirkungen der Systeme auf das Team für wahrscheinlich.

Fehleinschätzung auf höchster Ebene

Die Unternehmensleitung scheint die Herausforderungen häufig zu unterschätzen. 78 Prozent der Datenverantwortlichen gehen davon aus, dass ihre Führungskräfte die Genauigkeit von KI-Systemen überschätzen. Acht von zehn sind außerdem überzeugt, dass die Geschäftsführung unterschätzt, wie viel Zeit und Aufwand nötig ist, um ein System wirklich produktionsreif zu machen.

Sinkendes Vertrauen in traditionelle Entscheidungen

Immer mehr Entscheidungen werden in Unternehmen auf Grundlage von KI-Empfehlungen getroffen. 76 Prozent der Datenverantwortlichen berichten, dass solche Vorschläge aktuell mehr Gewicht haben als Einschätzungen von Mitarbeitenden. In Deutschland ist dieser Wert höher als im internationalen Durchschnitt.

Was das für Ihr Unternehmen bedeutet

Die Ergebnisse zeigen einen klaren Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Wer KI-Systeme einführt, darf sich nicht auf oberflächliche Versprechen verlassen. Es ist entscheidend, Transparenz, Rückverfolgbarkeit und technische Grenzen ausreichend zu berücksichtigen. Nur so lassen sich echte Mehrwerte schaffen und Risiken minimieren.

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